Bremen, Künstlerkolonie Worpswede, Ostfriesland

Städtereise vom 2. bis 16. Mai 2010

Am Mittwoch, 12. Mai brach die Reisegruppe des Kulturring Donzdorf e.V. in der Frühe zu einer 5-tägigen Reise auf und steuerte als erstes Ziel die durch Tradition und Weltoffenheit geprägte Hansestadt Bremen an.

Das Rathaus und der Bremer Roland gehören zum UNESCO-WELERBE. Sehenswert ist der Dom St. Petri mit seiner über 1000-jährigen Geschichte und der älteste Teil Bremens, das Schnoorviertel. Die berühmte Böttcherstraße gilt als Gesamtkunstwerk mit Läden, Gastronomie, Museen, Werkstätten und dem Glockenspiel mit seinen 30 Meißener Porzellanglocken.

Am zweiten Tag wurde das von drei Generationen erschaffene Moordorf Worpswede besucht, das als weltweit bekanntes Künstlerdorf Kunst, Kultur, Architektur und Landschaft in einer einzigartigen Atmosphäre verbindet. Durch den herrlichen Park gelangt man in die Kunsthalle und das „Barkenhoff“, das um die Jahrhundertwende kultureller Mittelpunkt des Ortes und Wohnsitz von Heinrich Vogler war, dessen Bilder dort ebenso wie die von Paula Modersohn-Becker, Otto Modersohn und Martha Vogler zu bewundern sind.

Am Nachmittag ging es weiter nach Fischerhude wo die Führung durch das Otto-Modersohn-Museum von der Enkeltochter des Künstlers übernommen wurde, was ein besonderer Glücksfall für die Gruppe war. Der Name Otto Modersohn ist eng mit der Künstlerkolonie Worpswede verbunden.

Nach der Übernachtung in der Blumenstadt Wiesmoor ging die Fahrt am dritten Tag die Fehnstraße entlang durch das Fehngebiet, die Warf. Ziel war die Seehafenstadt Emden, die vor der fast völligen Kriegszerstörung im Renaissancestil geglänzt hatte. In der Mitte der von Wasserwegen durchzogenen Heimatstadt von Otto Waalkes liegt der Binnenhafen. Im Außenhafen werden die im „Emder-VW-Werk“, einem wichtigen Arbeitgeber für Ostfriesland, produzierten Autos verschifft.

Die Kunsthalle Emden von Henri Nannen dem früheren Chefredakteur des Stern für seine Bilder gebaut, bildet das kulturelle Highlight der Stadt. Sie zeigt neben den Sammlungen auch Wechselausstellungen. Die Ausstellung Realismus – Das Abenteuer der Wirklichkeit – mit Stillleben, Stadt, Landschaft, Porträt und Akt stellt einen Dialog zwischen den Künstlergenerationen her und zeigt Werke von Wilhelm Leibl, Christian Schad, Eward Hopper, sowie zahlreiche Werke der jüngeren Künstlergeneration.

Weiter ging es nach Leer, der Einkaufsstadt Ostfrieslands, die auch Teestadt genannt wird, in der sich sorgsame Restaurierungsarbeiten an den historischen Gebäuden gelohnt haben. Von der Handels- und Hafenstadt, die auch als zweitgrößter Reedereistandort Deutschlands bekannt ist, schloss sich ein kleiner Ausflug in das Nachbarland Holland an.

Am Samstag wurde auf dem Weg nach Krummhörn-Greetsiel die Windmühle im Warfdorf Rysum bestiegen und die Kirche mit der sehr klangvollen Orgel aus dem Jahre 1457 besucht. Die Gruppe kam in der Kirche, die ohne Altar auf der höchsten Stelle des Dorfes (12,50 m üNN) erbaut ist in den Genuss eines kleinen Orgelkonzertes. Auf der Weiterfahrt ging es durch das fruchtbare Land nach Groothusen und durch den Ort Freesum, der 2,50 m unter dem Meeresspiegel liegt. Nächstes Ziel war das Fischer- und Künstlerdorf Greetsiel an der ostfriesischen Nordseeküste. Die Zwillingsmühlen, historischen Giebelhäuser und die Krabbenkutterflotte gehören ebenso zum Stadtbild wie die Sieltore, die bei Flut geschlossen und bei Ebbe geöffnet werden

Am Heimreisetag, dem Sonntag stand nochmals etwas Besonderes auf dem Programm: Der Besuch der Meyer-Werft in Papenburg. Die Werft ist ein Familien-Unternehmen in der 6. Generation, die im Jahre 1795 gegründet wurde und 1982 mit dem Bau von Kreuzfahrtschiffen begann. Bisher wurden 27 Schiffe dieser Art gebaut, 3 weitere liegen derzeit auf der Werft und sollen bis 2011 fertig gestellt sein. Die Meyer-Werft gilt als modernste Werft der Welt und beschäftigt über 2500 Mitarbeiter und etwa 300 Auszubildende. Im Besucherzentrum, in dem eine Musterkabine sowie Filme zu sehen waren, wurde die Gelegenheit geboten, einen Blick in die großen Hallen und auf die im Bau befindlichen Luxusliner zu werfen.

Bei der Rückkehr bedankte sich die Gruppe beim Busfahrer der Firma Waldenmaier für die sichere und umsichtige Fahrweise.